Freitag, 4. November 2011

Rezension: Der Junge im gestreiften Pyjama

Cover © Fischer
Produktinformationen:
Titel: Der Junge im gestreiften Pyjama
Teil einer Reihe? Nein.
Autor: John Boyne
Verlag: Fischer
Seitenanzahl: 272
Preis: 7,95 €
Zu kaufen bei: Amazon, buch.de

Inhalt:
Zu diesem Buch gibt es keinen Klappentext, da man sich ohne jegliche Informationen auf das Buch einlassen soll. Ich teile diese Meinung und glaube, dass das Buch eigentlich für sich selbst spricht und man es ohne irgendwelche Vorab-Informationen lesen sollte.

Zitate:


>> "Heil Hitler", sagte er, was, wie er annahm, eine andere Möglichkeit war zu sagen: Na dann, auf Wiedersehen und einen schönen Nachmittag. <<


>> Man hätte meinen können, es handle sich um eine in sich geschlossene Stadt, in der Leute zusammen lebten und arbeiteten, eine Stadt, die neben dem Haus lag, in dem er wohnte. Aber waren die Leute wirklich so anders? Alle Bewohner in dem Lager trugen die gleichen Sachen, jene gestreiften Anzüge und die dazu passenden gestreiften Stoffmützen; und alle, die durch sein Haus gingen trugen Uniformen von unterschiedlicher Qualität und Ausführung, dazu Mützen oder Helme und leuchtende rot-schwarze Armbinden, und sie hatten Gewehre bei sich und sahen immer furchtbar streng aus, als wäre alles sehr wichtig und das sollte bloß jedem klar sein. Aber wo genau lag der Unterschied?, fragte er sich. Und wer entschied, welche Leute die gestreiften Anzüge und welche Leute die Unformen trugen? <<


Meinung:

Es gibt eine Menge Rezensionen auf Amazon zu diesem Buch. Die meisten sind hell auf begeistert, und andere sind sehr kritisch. Ein großer Kritikpunkt ist Brunos Naivität. Tatsächlich finde ich es ebenfalls unrealistisch, dass Bruno als 9 Jähriger Schulgänger noch nie etwas von Juden und dem Hass auf diese gehört hatte, weder Adolf Hilter kennt, aber ich konnte darüber hinweg sehen. Denn für mich steht eigentlich nicht der 2. Weltkrieg und seine gesamte Tragweite im Vordergrund, sondern die Freundschaft zwischen Bruno und dem Jungen im gestreiften Pyjama.
Die ersten 130 Seiten lasen sich extrem zäh, nicht aufgrund des Schreibstils, den ich auch mal erwähnen will, denn er war sauber und flüssig, eigentlich hat er das Buch mitgezogen, den Inhaltlich war es zu Anfang recht schwach. Die Sicht eines Kindes war mal etwas anderes, und ich fand es herrlich erfrischend und anders. Denn so konnte man sich die Dinge nochmal aus einer ganz anderen Perspektive, einer sehr interessanten Perspektive - ein deutsches Kind zur Nazi Zeit -, ansehen. Allerdings war es auch genau das, was das Buch am Anfang so zäh machte. Mich persönlich interessiert es wenig bis gar nicht, ob ein Junge gerne das Geländer herunterrutscht oder seine Schwester doof findet. Doch meine Langeweile war sofort verflogen, als Bruno den Jungen im gestreiften Pyjama traf. Schmuel war einfach herzzerreißend und hat mich sofort für sich eingenommen.
Aber am meisten eingenommen hat mich das Ende. Die Geschichte an sich ist jetzt nicht wirklich etwas besonderes, aber das Ende hat es wirklich in sich. Es zeigt nicht mal ansatzweise das Grauen zur dieser Zeit, es ist nur ein Ausschnitt, und trotzdem: Gerade dieser Ausschnitt hat mich furchtbar berührt und ich habe mir die Augen aus dem Kopf geheult.

Fazit:

Um etwas über den zweiten Weltkrieg zu erfahren, ist dieses Buch definitiv falsch. Allerdings glaube ich nicht, das mich ein Buch je so bedrückt und berührt hat. Es ist einfach ein Muss und wer es noch nicht gelesen hat, sollte dies schleunigst tun.

Über den Autor:
Foto © Marc Condren
John Boyne wurde 1971 in Dublin, Irland, geboren, wo er auch heute lebt. Er ist der Autor von sechs Romanen, darunter Der Junge im gestreiften Pyjama, der zwei Irische Buchpreise gewann, für den British Book Award nominiert war und vor einiger Zeit verfilmt wurde. John Boynes Romane wurden in über dreißig Sprachen übersetzt. Mehr über John Boyne hier: www.johnboyne.com
Quelle: Seitenangabe zu Der Junge im gestreiften Pyjama

3 Kommentare:

  1. Superschöne Rezi! ♥
    Okay, dann werde ich das mal auf meinen SuB legen...zu den anderen 20-tausend Büchern! ;D *lach*

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  2. Ich habe das Buch ungefähr vor einem Jahr gelesen und es hat mich auch sehr mitgenommen.

    Das Buch sollte wirklich unbedingt gelesen werden.

    lg Sonja

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  3. das buch hat mich, so wie sonja, auch echt mitgenommen, grad das ende war super traurig.

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