Samstag, 5. November 2011

Rezension: Der Fänger im Roggen

Cover © Rowohlt Verlag
Produktinformationen:
Titel: Der Fänger im Roggen
Orginaltitel (engl.): The Catcher in the Rye
Autor: J.D. Salinger
Verlag: Rowohlt Verlag
Seitenanzahl (Taschenbuch): 272
Preis: 8,99 €
Zu kaufen bei: Amazon, buch.de

Inhalt:


Als Holden Caulfield von der Schule fliegt, beschließt er, nicht sofort nach Hause zu gehen, sondern zu warten, bis seine Eltern sich genügend über die Nachricht aufregen konnten. In dieser Zeit will er in einem Hotel übernachten. Doch bereits die erste Nacht läuft nicht so wie er es geplant hat, und sein kurzer Trip wird zu einem einzigen Horror - aber auch zu einem Selbstfindungstrip. Er beginnt viel über sich und sein Leben nachzudenken.


Zitate:


>> "Das Leben ist ja auch ein Spiel, mein Junge. Das Leben ist ein Spiel, bei dem gewisse Regeln gelten."
Von wegen Spiel. Schönes Spiel. Wenn man auf die Seite mit den ganzen Spitzentypen kommt, ist es schon ein Spiel. Aber wenn man auf die andere Seite kommt, wo keine Spitzentypen sind, was ist daran dann Spiel? Nichts. Kein Spiel. <<


>> "Jedenfalls stelle ich mir dabei immer lauter kleine Kinder vor, die in einem großen Roggenfeld spielen und so. Tausende von kleinen Kindern, und niemand ist da - also, kein Großer, nur ich. Und ich stehe am Rand eines verrückten Abgrunds. Und da muss ich alle fangen, bevor sie in den Abgrund fallen - also, wenn sie rennen und nicht aufpassen, wo sie hinlaufen, dann muss ich irgendwo rauskommen und sie fangen. Und das würde ich den ganzen Tag lang machen. Ich wäre einfach der Fänger im Roggen und so. Ich weiß, es ist verrückt, aber das ist das Einzige, das ich richtig gern wäre. Ich weiß, es ist verrückt. <<


>> Der unreife Mensch kennzeichnet sich dadurch aus, dass er edel für eine Sache sterben will, der reife dadurch, dass er bescheiden für eine leben will. - William Stekel <<


Meinung:


Der Fänger im Roggen ist eines dieser Bücher, wo mich der Protagonist mehr beeindruckt hat als die Geschichte an sich. Denn diese würde ich jetzt nicht als kreatives Meisterwerk, sondern schlicht als "gut" bezeichnen. J. D. Salinger hat sich, nachdem Holden aus der Pency abgehauen war, immer wieder neue Dinge einfallen lassen, wo es Holden hinschlagen könnte. Doch trotzdem hat mich die Handlung an sich nicht gefesselt. Es war Holden, der mich dazu gebracht hat, weiter zu lesen. Denn obwohl er ein ziemlicher Idiot ist, hat er Gedankengänge, die meinen sehr ähnlich sind, obwohl ich das wahrscheinlich teilweise nie zugeben würde. Er ist durchgehend ehrlich, zwar nicht zu anderen, dafür aber zu sich selbst und durchschaut sich so gut, wie es sonst kaum jemandem gelingt. Man ist eigentlich das ganze Buch durchgehend alleine mit ihm und seinen Gedanken, und gerade das hat mir so gut gefallen. Seine Ansichten sind einfach interessant. Immer mal wieder kommen ein paar andere Personen ins Spiel, die ich allesamt gut gestalten und interessant fand. Sie haben neue Gespräche und Gedankengänge angeregt. Alles in allem fand ich die Charaktere durchgehend gut gelungen.
Den Schreibstil empfand ich als flüssig und gut lesbar, er hat mich gut durch die Geschichte gebracht, obwohl ich manchmal nicht ganz so gefesselt war. Ein wenig gestört hat mich allerdings die Übersetzung. Ich mag es, wenn man gar nicht merkt, dass es eine Übersetzung ist, da könnte, von mir aus, die Satzstellung auch total anders sein. Hier wurde allerdings so auf die Genauigkeit geachtet, dass es total gestellt wirkte. So konnte ich mich nicht ganz wohl in dem Buch fühlen, denn wenn man es mal mit der englischen Originalausgabe vergleicht, wirkt es einfach nicht so, wie es eigentlich sollte.


Fazit:


Ein beeindruckendes Werk, was ich wirklich jedem ans Herz legen kann. Nicht um der Geschichte, sondern um seinen Protagonisten willen. Mir hat es außerordentlich gefallen.


Über den Autor: 
Foto © dpa
Jerome David Salinger wurde am 1.1.1919 in New York geboren. Er besuchte eine Privatschule in Manhatten und ging anschließend auf die Valley Forge Military Academy in Wayne, Pennsylvania. Erste schriftstellerische Versuche unternahm er in der Kadettenzeitschrift "Crossed Sabres". Er studierte in Collegeville und an der Columbia, doch verließ beide Universitäten ohne Abschluss. Er veröffentlichte seine erste Kurzgeschichte im Story Magazin. Er heiratete insgesamt dreimal, seine zweite Frau gebar ihm zwei Kinder, die beide schriftstellerisch tätig wurden. Am 27. Januar 2010 starb er eines natürlichen Todes in Cornish, New Hampshire. Quelle: Lovelybooks

3 Kommentare:

  1. Tolle Rezi und schöne Zitate, die du da rausgesucht hast :) Ich möchte das Buch auch aufjedenfall noch lesen!
    Liebe Grüße,
    Belle

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  2. Hey, hab da was für dich:

    http://thacms.blogspot.com/2011/11/anliegen.html

    LG ♥

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  3. den fänger im roggen fand ich auch echt gut =) holden ist cool, und du hast recht mit der ehrlichkeit!

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