Sonntag, 30. Oktober 2011

Rezension: Jakob der Lügner

Cover Copyright © Suhrkamp Verlag
Produktinformation:
Titel: Jacob der Lügner
Teil einer Reihe? Nein.
Autor: Jurek Becker
Verlag: Suhrkamp Verlag
Seitenzahl (mit Anhang): 350 Seiten
Seitenzahl (ohne Anhang): 288 Seiten
Preis: 9,50 €
Zu kaufen bei: Amazon, buch.de


Inhalt:


Deutschland, zweiter Weltkrieg. Im Ghetto Lodz geht es zu wie in jedem anderem Ghetto; seine Anwohner sind hoffnungslos und haben aufgegeben. Doch als Jakob von einem Aufpasser an der Nase herumgeführt wird, betritt er das Revier - und schafft es wieder, es zu verlassen. Während seines Aufenthaltes lauscht er an einer Tür, in der gerade ein Radio gespielt wird: Die rote Armee sind 20 Kilometer vor Bezanika, und das ist gar nicht so weit entfernt! Hoffnung breitet sich in Jakob aus, und er möchte die Botschaft weiter verteilen. Doch damit ihm geglaubt wird, muss er lügen, und so spinnt sich ein Netz aus Lügen um ihn herum, bis es ihm über den Kopf wächst. Wird er es schaffen, das durchzuhalten? Oder muss er irgendwann die Wahrheit sagen? Und wenn er es tut - was wird dann mit ihm und den Ghettobewohnern passieren?


Zitate:

>> ... Die Schwierigkeit ist, du weißt nicht, wie viel Hoffnung wiegt, niemand wird es dir sagen, du musst alleine die Formel finden und einsam die Rechnung beenden. <<

>> Inzwischen war alles andere egal. Jetzt, wo morgen auch noch ein Tag war. <<


Meinung:


Lange habe ich mit mir gehadert, ob ich diese Rezension wirklich schreiben soll. Wir haben dieses Buch im Rahme des Deutschunterrichts gelesen, und, wie bei Schulbüchern leider üblich, konnte ich nicht viel am Buch finden, obwohl mir der Autor so sympathisch ist. Ehrlich gesagt fand ich es so schlecht, dass es mir schwer fällt, überhaupt etwas positives über dieses Buch zu sagen. Aber nun ja, versuchen wir es mal:
Die Geschichte an sich fand ich sehr ansprechend. Es spielt zur Zeit des zweiten Weltkriegs in einem Ghetto, was mich grundsätzlich interessiert. Doch leider wurden diese spannenden Voraussetzungen leider gar nicht genutzt: Die Story, die an sich auch nicht schlecht ist, wurde leider so lang gezogen, obwohl sie eigentlich sehr schlicht war. Ich könnte das Buch wohl in 40 Seiten zusammen schreiben und müsste nichts wichtiges wegstreichen.
Und leider hat einem der Schreibstil auch nicht geholfen. Anstatt durch die schwierigen Passagen zu führen, erschwert er sie einem nur noch, denn dieses Buch ist schon älter. Demnach ist es natürlich, dass der Schreibstil nicht so ausgewogen und perfekt ist, wie ich es sonst gewohnt bin. Allerdings habe ich mich mit den Schachtelsätzen, den endlosen Sätzen, den tausend Kommata etc. sehr schwer getan. Durch diesen komplizierten Stil hatte ich noch weniger das Lust das Buch zu lesen und habe viel länger gebraucht, als das es bei mir sonst der Fall ist.
Bei den Charakteren hingegen bin ich recht neutral und wurde nicht so enttäuscht. Die meisten Nebencharaktere waren gut dargestellt und sehr unterschiedlich, allerdings blieben sie alle sehr oberflächlich, und man konnte lediglich in vielleicht 5 Personen etwas Emotionen und eigene Gedanken erkennen. Der Rest wird zu einer grauen Masse, die die selbe Meinung vertreten, und deswegen wohl alle gleich sind. Bei den Beschreibungen wird eigentlich nie weiter hinaus als das Aussehen und den Beruf gegangen, was wirklich schade war. Denn mich persönlich hätte es mehr die Gedanken jedes einzelnen interessiert.
Am meisten hat mich das Ende geärgert. Da quäle ich mich wirklich durch dieses Buch, und kriege keine Auflösung. Offene Enden mag ich nicht gerne, ich finde man sollte wenigstens eine grobe Richtung gegeben haben. Und das war hier definitiv nicht der Fall. Nicht ein kleiner Wink wurde gegeben, und so fragt man sich jetzt, wer es geschafft hat und wer leider gestorben ist.


Fazit:

Alles in allem ein wirklich enttäuschendes Buch. Weder der Schreibstil, noch die Geschichte konnte mich wirklich überzeugen, und die teilweise netten Charaktere haben das Buch leider auch nicht wirklich verbessert. Wenn man etwas über den zweiten Weltkrieg erfahren will, kann man sich wirklich tausendmal bessere Bücher kaufen.

Über den Autor:
Bild Copyright © Jurek Becker
Jurek Becker wurde vermutlich am 30. September 1937 in Lodz, Polen geboren. Sein richtiges Geburtsdatum ist unbekannt, da sein Vater ihn als älter angab, um ihn vor der Deportation zu bewahren.
Da seine Eltern beide Juden waren, wurde die gesamte Familie Becker ins Ghetto von Lodz gebracht. Später wurden sie alle getrennt. Bis auf ihn und sein Vater überlebte niemand aus seiner Familie.
Er war DDR-Dissident und wurde später auch aus diesem Grunde von seiner Universität, wo er Philosophie studierte, verwiesen. Daraufhin wurde er freier Schriftsteller und erhielt viele Preise. Sein berühmtestes Buch, Jakob der Lügner, wurde bereits zweimal verfilmt.
Jurek Becker hatte drei Söhne, zwei mit seiner ersten Frau Erika und der dritte wurde 1990 von seiner zweiten Frau Christine geboren.
Becker starb 1997 an Darmkrebs, der bereits 1995 diagnostiziert worden war. Sein Grab befindet sich auf dem Friedhof in Sieseby.

Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Jurek_Becker

7 Kommentare:

  1. Hab dir jetzt zurückgeschrieben :*

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  2. Also dann probier ichs morgen nochmal. Versteh einer die Technik.

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  3. klingt ja echt zäh, wenn es nur 40 seiten sind... du arme! deutschbücher sind meistens echt doof, hatte auch noch nie ein gutes.

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  4. hahaha, ich muss das buch auch für deutsch lesen und soll jezt eine rezension darüber schreiben. -deine kritik spricht mir aus der seele. jetzt habe ich aber keine ahnung wie ich noch irgendetwas positives vermitteln soll :D

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  5. Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.

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