Sonntag, 8. Juli 2012

Rezension: Plötzlich Fee 02 - Winternacht

Cover © Heyne fliegt Verlag
 Produktinformationen:
Titel: Plötzlich Fee - Winternacht
Originaltitel: The Iron Fey - The Iron Daughter
Autor: Julie Kagawa
Teil einer Reihe? Ja, der 2.
Verlag: Heyne fliegt
Seitenanzahl (gebunden): 496 Seiten
Preis (gebunden): 16,99 €
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Inhalt:
Vorsicht! Dieser Text enthält Spoiler. Solltet ihr den ersten Band der Reihe noch nicht gelesen haben, ist es ratsam, die Inhaltsangabe auszulassen. 
Meghan muss ihr Versprechen einhalten: Ash, Prinz des Winterlands, bringt sie in sein Reich, wo sie nun als Gefangene der Winterkönigin Mab ihr Dasein fristen muss. Wider Meghans Erwarten ist Ash dort allerdings kaum anwesend, und so bald er da ist, tut er so, als wäre zwischen ihnen nie etwas passiert. Durch Ashs abweisende Art in ihrer Liebe zu ihm verletzt versinkt sie tiefer in die Verzweiflung, denn aus ihrer Gefangenschaft kann sie nicht mal mehr ihr Vater, der Sommerkönig Oberon, retten.
Doch plötzlich geschehen völlig unerwartete Dinge in Form von dem erneuten Auftauchen der eisernen Feen, obwohl Meghan eigentlich dachte, diese besiegt und hinter sich gelassen zu haben. Niemand glaubt Meghan ihre Geschichte, denn die eisernen Feen und ihr neuer König spinnen einen perfiden Plan, der dieses mal auch gelingen zu scheint. Meghan muss sich erneut aufmachen, das Feenland zu retten.

Zitate:
Vielleicht spielte er ja wegen der Königin den Coolen, aber zumindest Hallo hätte er doch sagen können. Ich machte mir eine gedankliche Notiz, ihn später deswegen anzumotzen, wenn wir allein waren. - Seite 33

Schmerz flammte in meiner Brust auf, so heftig, dass ich laut aufkeuchte. Fühlte sich so ein gebrochenes Herz an? War es möglich, an diesem Schmerz zu sterben? Ich hatte die Mädchen in der Schule immer für melodramatisch gehalten, wenn sie wochenlang rumheulten und jammerten, weil sie von ihren Freunden verlassen worden waren. Ich hatte immer gedacht, dass es völlig unnötig wäre, so ein Theater zu machen. Aber ich war auch nie zuvor verliebt gewesen. - Seite 64


Er war ein Schwindler. Er hatte mich benutzt, um seine eigenen Ziele zu erreichen.
Und das Traurigste daran war, dass ich ihn noch immer liebte. - Seite 64


Meinung:
Um es kurz zu sagen: Der erste Teil der Reihe hat mir besser gefallen. Für mich fehlte einiges an Spannung, was selbst die toll gestaltete und erzählte Feenwelt nicht mehr retten konnte. Dieser Teil der Reihe hat mir auf keinen Fall total missfallen, doch für mich lag es zu nah am ersten Teil. Es war nicht mehr wirklich etwas neues und ich hatte diese pure Begeisterung vom Vorgänger verloren. Trotzdem hat dieses Buch natürlich auch einige Vorzüge, die im ersten Teil präsent waren, und diese, samt den Nachteilen, führe ich euch nun genauer auf.

Aufmachung & Details:
Nun, wirklich kreativ ist das Cover ja nicht gerade, immerhin gleicht es dem ersten Teil aufs Haar, bloß dass der Stil geändert und das Auge umgedreht wurde. Trotzdem gibt es Pluspunkte für etwas anderes als ein Mädchengesicht und ich finde die deutschen Cover um einiges schöner als die Englischen. Die winterliche Gestaltung fand ich auch sehr gelungen und echt schön, aber ich glaube, man hätte sich da etwas kreativeres ausdenken können.
Das Buch ist in mehrere Teile unterteilt, allerdings wird dies nur von einer Schneeflocken bevölkerten Seite unterteilt, und nicht vielleicht mit einem schönem Zitat. Ansonsten sind mir keine inhaltlichen oder gestalterischen Details aufgefallen.

Idee & Umsetzung:
Die Erwartungen, die ich an das Buch hatte, wurden eingehalten, allerdings nicht übertroffen. Ich fand es teilweise etwas zäh, wie schon erwähnt fehlte mir die Spannung. Obwohl es teilweise neue Erkenntnisse gab, kann ich nur von einem sagen, dass mich wirklich schockiert hat, obwohl, so glaube ich es jedenfalls, mehrere Dinge diesen Effekt haben sollten. Ich hätte mir gewünscht, dass die Autorin vielleicht in eine neuere Richtung einschlägt, denn dieses Buch ähnelte von dem Verlauf und der Geschichte dem ersten sehr stark. Kleinere Elemente, wie zum Beispiel eine Dreiecksgeschichte - die mein Herz allerdings nicht erweicht, sondern eher erzürnt hat -, werden eingebunden, doch dieses leicht desinteressierte "Gähn. Hatten wir das nicht schon mal?"-Gefühl konnte nicht vertrieben werden.
Um es noch einmal zusammen zu fassen: Viel zu nah am ersten Teil, viel zu wenige neue Einflüsse. Keine Spannung und keine Überraschungen, die zu einem richtig guten Buch gehören.

Schreibstil:
Julie Kagawas Schreibstil ist unverändert gut. Obwohl ich mich vielleicht ein klein wenig weniger für die Beschaffenheit des Feenreichs begeistern konnte, war ich stets beeindruckt von ihrer Fähigkeit, diese toll ausgedachte Welt zu beschreiben, sodass man diesen fantasievollen Ort immer vor seinem geistigen Auge sehen konnte. Trotz dieser Beschreibungen als definitives Highlight fand ich die anderen Aspekte ihres Stils auch außerordentlich gut. Er ist klar strukturiert und stets flüssig, die Beschreibungen sind immer schön, egal, ob Meghan sich im Feenreich aufhält oder nicht, und ihr gelang es sehr gut, die verschiedenen Menschen bzw. Wesen darzustellen. Dieses sich herziehen lag definitiv inhaltlich, nicht stilisch.

Charaktere:
Meghan war mir weiterhin sympathisch. Mir gefällt ihre ziemlich direkte Art und ihre feste Bindung zu ihrer Familie und ihren wenigen Freunden, die mich stets beeindruckt hat. Ich konnte ihre Empfindungen und Handlungen stets nachempfinden, obwohl ich mir eine weitere Wandlung gewünscht hätte, denn ich konnte keine wirkliche Weiterentwickelung entdecken.
Wogegen man in Pucks Verhalten eine eindeutige Wandlung sehen konnte. Er war selbstverständlich wieder an Meghans Seite, unverändert in seinem stets humorvollem und leicht verspottendem Verhalten. Allerdings zeigte er in diesem Band auch eine ernstere Seite und man erhielt einiges mehr an Tiefblick.
Ash allerdings ist mir unsympathisch. Während ich im ersten Band noch für seine Ernsthaftig- und Sturheit schwärmte, ging sie mir in diesem Teil auf die Nerven. Für mich hat er tiefliegende Entscheidungsprobleme und verdient es mal, durchgeschüttelt zu werden. Gegen Ende wurde er mir zwar wieder recht sympathisch, allerdings kann ich ihm durch diese 15 Seiten nicht die restlichen 480 verzeihen.
Die anderen Charaktere fand ich toll. Teilweise waren es alte Bekannte aus dem Vorgänger, die entweder einen größeren Anteil im zweiten fanden, ihre vorige Präsenz wieder aufnahmen oder komplett neue Charaktere, die alle sehr interessant waren. Nie gleicht jemand einem anderen, sie haben allesamt einen interessanten Tiefgang und machen neugierig.

Ende:
So Romantisch. Mehr kann ich gar nicht sagen. Ich bin ein typisches Mädchen, dass man mit solchen leicht kitschigen Momenten gut einfangen kann. Ich bin geschmolzen, als das große Finale kam. Trotzdem kann ich nicht sagen, dass ich mir den nächsten Band sofort holen muss. Ich finde es ziemlich traurig, da ich nach dem beenden des ersten Bandes meine neue Lieblingsserie erspähte, doch ich fürchte, für mich ist jetzt schon die Luft ein wenig raus.

Fazit:
Ich kann es eigentlich in sehr wenigen Worten zusammenfassen: Für mich ist die Spannung verschwunden. Das zweite Buch hat mich viel zu sehr an den ersten erinnert, die Begeisterung, die ich vorher spürte, war verschwunden. Obwohl es natürlich auch einige Vorzüge an diesem Buch gab, war es mir einfach zu sehr die selbe Geschichte wie ein Band vorher. Ich weiß noch nicht, ob ich mir den dritten Band dieser Reihe holen werde. Elfie ist 6 mal im Raum herum geflogen, was 3 Sterne im normalen System sind. Mehr ist für mich bei dem zweiten Band der Plötzlich Fee Reihe leider nicht drin.

Über die Autorin:
Foto © Julie Kagawa
Julie Kagawa wurde in Sacramento, Kalifornien, geboren, bevor sie im Alter von neun Jahren mit ihrer Familie nach Hawaii umzog. Schon in ihrer Kindheit war das Schreiben ihre große Leidenschaft: Langweilige Schulstunden vertrieb sie sich damit, all die Geschichten festzuhalten und zu illustrieren, die ihr im Kopf herumspukten - nicht gerade zur Freude ihrer Lehrer. Nach Stationen als Buchhändlerin und Hundetrainerin machte sie später ihr größtes Interesse zum Beruf und wurde Autorin. Sie lebt und schreibt in Louisville, Kentucky.
Quello: Seitenangabe zu Plötzlich Fee - Winternacht

Vielen Dank an den Heyne fliegt Verlag für das Zusenden dieses Rezensionsexemplars!

2 Kommentare:

  1. Mir hat das erste Buch gut gefallen. An das zweite habe ich mich noch nicht heran gewagt. Obwohl es schon in meinem Regal ist.
    Einen schönen Blog hast du, bin gleich mal Leserin geworden :) Würde mich über einen Gegenbesuch freuen :)
    Ach ja, ich hab Visionen der Nacht da würde es mit dir tauschen wenn du magst

    Lg Anja

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  2. Bei mir war es andersrum ;) Ich fand den ersten Teil nicht so gut und den zweiten umso besser ;)

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