Samstag, 23. Juni 2012

Rezension: Julia für immer

Cover © Egmont INK
Produktinformationen: 
Titel: Julia für immer
Originaltitel: Juliet Immortal
Autor: Stacey Jay
Teil einer Reihe? Ja, der 1.
Verlag: Egmont INK
Seitenanzahl (gebunden): 344 Seiten
Preis (gebunden): 17,99 €
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Inhalt:
Romeo und Julias Geschichte hat sich in Wirklichkeit völlig anders zugetragen, als sich erzählt wird. Romeo hat Julia für den Preis der Unsterblichkeit verraten und ermordet. Doch auch Julia hat es geschafft, weiter auf der Erde zu weilen und setzt sich nun für wahre Seelenverwandte ein, indem sie ihnen hilft, zueinander zu finden und sie vor Romeo zu beschützen. Denn dessen Aufgabe ist es, diese wahren Seelenverwandten gegeneinander aufzuhetzen und dazu zu bringen, den anderen zu opfern, so wie er es vor 700 Jahren tat. Doch dieser Auftrag unterscheidet sich von allen vorangegangenen, und Julia erfährt selber, was es heißt, einen wahren Seelenverwandten zu treffen - erneut. Doch diese Erfahrung bringt viele Risiken mit, und es ist eindeutig, dass nach diesem Auftrag nichts so ist, wie es einmal war...

Zitate:
Ich werde in den nächsten Tagen einen Extrapost hochladen, indem ich euch verschiedene schöne Zitate, die ich aus diesem Buch herausgesucht habe, zeigen werde. Es waren einfach zu viele/zu lange Textausschnitte, als dass ich es einfach in die Rezension einfügen könnte. Ich persönlich finde die Zitate mehr als schön und bin auf eure Meinung gespannt!

Meinung:
Wie ich schon bei Plötzlich Fee - Sommernacht gestand, bin ich nicht besonders Shakespeare bewandert. Zumindest Romeo und Julia hätte ich einmal lesen sollen, doch ich muss auch bei diesem Werk passen. Trotzdem klang dieses Buch wahnsinnig interessant und ich wollte es unbedingt lesen. Nach beenden des Buches stehe ich irgendwie mit gemischten Gefühlen da. Obwohl Julia für immer einen tollen Ansatz hatte, und ich ziemlich gespannt auf den zweiten Teil bin, gab es für mich auch viele Kritikpunkte. Welche, aber auch Dinge, die mich begeisterten, führe ich euch nun auf.

Aufmachung & Details:
Ich reg mich gar nicht lange über das absolut unkreative und klischeehafte Cover auf, sondern lobe das, was darunter steckt! Wenn man den Schutzumschlag entfernt, kommt ein wirklich schöner Buchdeckel zum Vorschein, der genau in den selben Farben wie das Cover gehalten ist, allerdings aus verschiedenen, edlen Mustern und Ranken besteht. Ich persönlich finde das viel schöner als das 0-8-15 Mädchengesicht, was man zuerst sieht, aber das ist Geschmackssache.
Ganz zu Beginn des Buches ist ein altes, italienisches Sprichwort zu finden und am Anfang jedes Kapitels befindet sich über der Kapitelzahl ein schönes Emblem. Ansonsten sind mir keine inhaltlichen Zusätze oder weitere Verzierungen aufgefallen, was ich allerdings in Ordnung fand.

Idee & Umsetzung:
Die Idee von Romeo und Julias völliger Neuinszenierung fand ich auf jeden Fall sehr gut! Es weckte von Anfang an meine Neugier und ist etwas völlig neues auf dem Markt, jedenfalls kann ich mich nicht erinnern, etwas Ähnliches je gelesen zu haben.
Allerdings ist es hier die Umsetzung, die mir nicht gefallen hat. Zu Anfang fiel es mir unglaublich schwer, mich in die Geschichte einzulesen und den Faden zu finden. Als Leser taucht man plötzlich in ein verwirrendes Szenario ein, ohne auflösende Informationen zu erhalten, dafür kommen immer mehr Eindrücke und Storyfetzen auf einen zu. Nach einiger Zeit hatte ich den Faden zwar gefunden und es fiel mir merklich leichter in der Handlung zu recht zu kommen. Trotzdem, wirklich begeisterter wurde ich nicht. Julia ist total verwirrt und hat keine Ahnung, was sie bloß tun soll, was nicht nur anstrengend, sondern auch langweilig für den Leser ist. Ich konnte lange Zeit keine wirkliche Handlung erkennen, bis die Story dann ein wenig an Fahrt zunahm. Und dann gab es noch eine Sache, die mich ziemlich störte: Es ging alles irgendwie so einfach, so schnell. Auf unrealistische Weise passierten Dinge von dem einen Moment zum anderen, und so verlor das Buch um einiges an seiner Echtheit. Dies zog sich wie der Faden, den ich zu Anfang vergeblich suchte, durch das ganze Buch: Bis zum Ende können die Dinge sich in zwei Sätzen ändern, obwohl das vorher völlig unmöglich schien. Allgemein kann ich nicht sagen, dass ich die Geschichte gut umgesetzt fand, meines Erachtens wurde einiges an Möglichkeiten nicht genutzt.

Schreibstil:
Obwohl ich, wie ich gerade ausführlich erzählte, von der Umsetzung nicht wirklich begeistert war, konnte ich das Buch flüssig lesen. Stacey Jay gelang es, durch kleine Spannungen den Leser am Ball bleiben zu lassen und fiel durch ihren ordentlichen Stil positiv auf. Obwohl ich finde, dass sie sich schon ein wenig altertümlicher hätte ausdrücken können - ich empfand die Ausdrucksweisen Romeo und Julias, und auch die Beschreibungen von Orten, Menschen oder Dingen im Erzählermodus, als etwas zu aktuell -, kann ich nicht wirklich etwas schlechtes über ihren Stil sagen. Ich war nicht gefesselt, aber auch nie gelangweilt.
Hauptsächlich werden die Geschehnisse aus der Sicht von Julia erzählt, doch einzelne Kapitel sind aus der Sicht von Romeo geschrieben. Für die beiden verschiedenen Protagonisten wurden unterschiedliche Schriftarten gewählt, und ich hatte auch das Gefühl, dass Romeo sich in seinen Gedanken ein wenig gehobener ausdrückte.

Charaktere:
Das monumentalste, was mich an diesem Buch störte, war, dass ich einfach nicht mit Julia zurecht kam. Meines Erachtens ist sie ziemlich egoistisch und verhält sich wie ein kleines Kind, was alles nur aus ihrer Sicht sieht und nie auf die anderen eingeht. Obwohl sie ein schlechtes Gewissen hat, zieht sie die Dinge einfach weiter durch, egal, wie furchtbar sie zu sein scheinen. Sie ist einer der unausgeglichensten Personen, von denen ich je gelesen habe und erwähnt andauernd, dass sie diese und jene Person hasst. Für ein 700 Jahre altes Mädchen verhielt sie sich einfach kindisch. Selbstverständlich hatte sie auch ihre positiven Eigenschaften, doch ich fand, dass ihre schlechten diese um ein vielfaches übertreffen. Ich kann nicht wirklich darauf eingehen, ohne zu spoilern, deswegen lasse ich das Thema nun ruhen, aber ich kann zusammenfassend sagen, dass ich weder Julias Taten noch ihre Gefühle nachvollziehen konnte.
Romeo hingegen fand ich wahnsinnig interessant. Er war böse und total verrückt, doch gerade dieses unberechenbare machte ihn interessant. Er hatte ein Haufen viel echter wirkende Probleme und viel interessantere Gedanken. Obwohl er natürlich auch seine Minuspunkte hatte, war er einfach der viel facettenreichere und ansprechendere Charakter.
An den anderen Personen, egal ob magisch oder nicht, konnte ich ebenso wenig finden wie an Julia. Sie blieben mir einfach viel zu sehr an der Oberfläche, und selbst als versucht wurde, Intimität und echte Emotionen herzustellen, gelang dies nicht wirklich und ich war nicht berührt.

Ende:
Das Ende wurmt mich. Denn aufgrund der letzten 10 Seiten habe ich das Gefühl, dass mir der zweite Band um einiges besser gefallen könnte, wenn dieser so wird, wie ich mir das vorstelle. Außerdem gibt es noch ziemlich viele Geheimnisse, die mich dann doch interessieren. Die Chancen stehen ziemlich gut, dass ich es mit Romeo für immer noch einmal probieren werde, aber sollte dieser Teil mich nicht versöhnlich stimmen, wars das wohl für mich, was diese Reihe angeht.

Fazit:
Ich glaube, dass das Buch eigentlich sehr gut sein könnte. Ich persönlich hab mich bei der Gestaltung, die die Geschichte annahm, einfach nicht wohl gefühlt, und mit Julia konnte ich mich kein bisschen anfreunden. Ohne diese beiden Dinge hätte dieses Buch wohl das Potential gehabt, eines meiner Lieblingsbücher zu werden. Ich vergebe für dieses Buch 7 kleine Elfies, was 3,5 Sterne im normalen System wären. Ich persönlich würde eher 3 Sterne als 4 geben, da ich einfach zu viele große Störeffekte beim lesen hatte.

Über den Autor:
Foto © Jamie Fender
Bevor Stacey Jay begann, sich ganz dem Schreiben von Büchern zu widmen, hat sie unter anderem als Schauspielerin, Tänzerin, Barkeeperin und Yogalehrerin gearbeitet. Unter verschiedenen Pseudonymen sind mehrere Paranormal-Romance, Urban-Fantasy sowie Science-Fiction-Romane von ihr erschienen. Sie lebt mit ihrem Mann und ihren zwei Söhnen in Kalifornien. Mehr Informationen über Stacey Jay unter www.staceyjay.com

Quelle: Seitenangabe zu Julia für immer

Vielen Dank an den Egmont INK Verlag für das Zusenden dieses Rezensionsexemplars!

2 Kommentare:

  1. Schöne Rezi :D
    Ich will das Buch unbedingt lesen ♥
    aber 7 Elfis? ich seh nur einen...
    Schade dass es dir nicht so gefallen hat...

    Schau doch mal bei mir vorbei :D

    LG
    Weisselilie

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  2. Hey :D
    ah... jetzt verstehe ich das Elfie-Prinzip *pling*
    Ja, ich hab das Buch eher Spaßhalber gekauft und wie geschrieben für den Bus... hätte ich mir doch nur ein richtiges Buch gekauft *bereuen*

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